1.
Was sind die Grundlagen für Vorsorgemaßnahmen? |
Über die Wirkung elektromagnetischer Felder auf den Menschen
ist bereits sehr viel bekannt. Das gilt sowohl für die niederfrequenten
elektrischen und magnetischen Felder der Stromversorgung als auch
für hochfrequente elektromagnetische Felder, wie sie beim Mobilfunk
Verwendung finden.
Die bislang wissenschaftlich nachgewiesenen gesundheitlichen Wirkungen
dieser Felder treten nur dann auf, wenn bestimmte Intensitäten
der Feldeinwirkung überschritten werden. Die gesetzlichen Grenzwerte,
die in der 26. Verordnung zur Durchführung des Bundes-Immissionsschutzgesetzes
(Verordnung über elektromagnetische Felder - 26. BImSchV; gültig
seit 1. Januar 1997) für feststehende Nieder- (z. B. Hochspannungsleitungen)
und Hochfrequenzanlagen (z. B. Mobilfunksendeanlagen) festgelegt
sind, schließen diese gesundheitliche Wirkungen aus.
Die Wissenschaft kann aber nie den Beweis einer Unschädlichkeit
erbringen. Dies hat zur Folge, dass es immer die Möglichkeit
für wissenschaftlich noch nicht verstandene Risiken gibt. Wie
groß die Unsicherheit ist, richtet sich nach dem Umfang des
bereits vorhandenen Wissens sowie danach, ob wissenschaftliche Hinweise
oder Beobachtungen vorliegen, die auf Risiken hinweisen. In einem
solchen Fall sollten die möglichen Risiken durch vorsorgliche
Maßnahmen und Empfehlungen so gering wie möglich gehalten
werden. Dies ist der Bereich der Vorsorge.
Das Bundesamt für Strahlenschutz ist der Ansicht, dass Vorsorgemaßnahmen
wichtig und angemessen sind angesichts der noch bestehenden wissenschaftlichen
Unsicherheiten. Bei elektrischen, magnetischen und elektromagnetischen
Feldern kann eine Verringerung möglicher Risiken am ehesten
dadurch erreicht werden, dass die Intensität der Felder abgeschwächt
oder die Zeit, der man einem Feld ausgesetzt ist, verringert wird.
Weitere Vorsorgemaßnahmen sind z.B. verstärkte Forschung,
um wissenschaftliche Unsicherheiten zu klären, sowie Aufklärung
und Information über den derzeitigen Kenntnisstand.
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2.
Wie kann jeder selbst vorsorgen? |
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Es gibt viele Möglichkeiten, die Einwirkung niederfrequenter
elektrischer und magnetischer sowie hochfrequenter elektromagnetischer
Felder individuell zu verringern.
-
Abstand halten
In den meisten Fällen nimmt die Intensität sowohl niederfrequenter
als auch hochfrequenter Felder mit dem Abstand von der Quelle
stark ab. Daher kann durch eine Vergrößerung des Abstandes
in vielen Fällen bereits mit einfachen Mitteln die Feldeinwirkung
deutlich reduziert werden. Beispiele: netzbetriebene Radiowecker
nicht direkt neben den Kopf stellen; Babyphone mit möglichst
großem Abstand neben das Kind legen.
- Unnötige Quellen abschalten
In vielen Fällen bleiben Geräte eingeschaltet, auch
wenn sie nicht benötigt werden. Dies gilt auch für den
Standby-Betrieb von Geräten. Dadurch wird nicht nur unnötig
Strom verbraucht, was Geld kostet und die Umwelt belastet, sondern
es entstehen auch magnetische Felder, die vorsorglich vermieden
werden können.
- Dauer der Einwirkung verringern
Auch die Dauer der Einwirkung kann häufig mit einfachen Mitteln
verringert werden. Dazu gehört, Geräte, deren Betrieb
nicht benötigt wird, auszuschalten oder sich von laufenden
Geräten zu entfernen.
3.
Welche Vorsorgemaßnahmen kann der Handynutzer selbst
treffen? |
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Die hochfrequenten elektromagnetischen Felder, die beim Telefonieren
mit Handys auftreten, sind im Allgemeinen sehr viel stärker
als die Felder, denen man z.B. durch benachbarte Mobilfunksendeanlagen
ausgesetzt ist. Daher hält es das BfS für besonders
wichtig, die Felder, denen die Nutzer von Handys ausgesetzt sind,
so gering wie möglich zu halten. Dies zu erreichen dienen
folgende Empfehlungen:
In Situationen, in denen mit einem Festnetztelefon oder mit einem
Handy telefoniert werden kann, das Festnetztelefon verwenden;
bzw. auf die Alternative SMS zurückgreifen.
Telefonate per Handy kurz halten.
Möglichst nicht bei schlechtem Empfang, z.B. aus Autos ohne
Außenantenne, telefonieren. Die Leistung, mit der das Handy
sendet, richtet sich danach, wie gut die Verbindung zur nächsten
Basisstation ist. Die Karosserie von Autos verschlechtert die
Verbindung und das Handy sendet mit einer höheren Leistung.
Handys verwenden, bei denen der Kopf des Nutzers möglichst
geringen Feldern ausgesetzt ist. Je geringer die Feldintensität
desto geringer der Eintrag an Energie in das Körpergewebe.
Kopfhörersysteme - sogenannte "Head-Sets" verwenden.
Die Intensität der Felder nimmt mit der Entfernung von der
Antenne schnell ab. Durch die Verwendung von Head-Sets wird der
Abstand zwischen Kopf und Antenne stark vergrößert,
der Kopf ist beim Telefonieren geringeren Feldern ausgesetzt.
Verbindungsaufbau abwarten. Während des Verbindungsaufbaus
sendet das Handy mit maximaler Leistung. Daher sollte das Freizeichen
nicht mit dem Handy am Ohr abgewartet werden.
Bundesamt für Strahlenschutz,
Stand 09.04.2003, http://www.bfs.de/elektro/faq/faq_emf_vorsorge.html
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