"Viele Menschen beunruhigt die Tatsache, dass sie die Wirkung elektrischer
und magnetischer Felder auf die Gesundheit nicht abschätzen können.
Verschiedentlich tragen auch Berichte in den Medien zu einer Verunsicherung
bei. Tatsache ist: Die Wirkung niederfrequenter elektrischer und magnetischer
Felder ist nicht mit einem alles überlagernden "Smog"
zu vergleichen. Die Werte der elektrischen und magnetischen Feldstärke
von Radioweckern, Fernsehern und den meisten Haushaltsgeräten sind
im Allgemeinen so gering, dass davon keine Beeinträchtigungen der
Gesundheit zu erwarten sind. In diesem Zusammenhang werden häufig
Mobilfunktürme, Hochspannungsleitungen oder Haushaltsgeräte
in einem Atemzug genannt. Dies ist aus fachlicher Sicht nicht korrekt.
Hoch- und niederfrequente Felder wirken unterschiedlich auf den menschlichen
Körper ein, ihre Wirkungen müssen deshalb getrennt voneinander
betrachtet werden."

Quelle:
Stand Juli 2005
http://www2.lfu.baden-wuerttemberg.de/lfu/abt3/e-smog/einfuehrung_grundlagen.pdf
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1. Elektromagnetische
Felder
2. Infrarot-Strahlung
3. Sichtbare Licht
4. UV-Strahlung
5. Ionisierende Strahlung
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> 1mm
1mm – 780 nm
780nm – 400nm
400nm – 100nm
< 100nm |
1. Das elektrische
Feld
"Elektrische Ladungen üben Kräfte
aufeinander aus. Gleichnamige Ladungen stoßen sich ab, ungleichnamige
Ladungen - also positive und negative - ziehen sich dagegen an. Zwischen
unterschiedlich geladenen Körpern baut sich ein elektrisches Feld
auf, dessen Stärke in der Maßeinheit Volt pro Meter (V/m)
angegeben wird. Die Feldstärke hängt von der Ladung der Körper
(Potentialunterschied) und vom Abstand der Körper zueinander ab.
Bleiben die Feldkräfte zeitlich konstant, so spricht man von einem
statischen elektrischen Feld. Im Alltag haben wir es jedoch meistens
mit zeitlich veränderlichen Feldern zu tun. Die Frequenz charakterisiert
diese veränderlichen Felder, ihre Maßeinheit Hertz (Hz) gibt
die Zahl der Schwingungen pro Sekunde an. Bei dem im Haushalt genutzten
Wechselstrom beträgt die Frequenz 50 Hz. Dies bedeutet, dass pro
Sekunde 50 Schwingungen stattfinden, wobei das elektrische Feld 100-mal
seine Richtung ändert.
Wirken elektrische Feldkräfte auf einen Körper ein, so verschieben
sich unter ihrem Einfluss elektrische Ladungen an der Oberfläche
dieses Körpers. Diesen Vorgang nennt man Influenz. Dabei wird die
Oberfläche aufgeladen, das Innere des Körpers wird dagegen
praktisch feldfrei. In der Praxis wird dieser Effekt ausgenutzt, um
von außen wirkende Felder abzuschirmen (Prinzip des Faradayschen
Käfigs)."(1*)
2. Das magnetische
Feld
"Ursache von Magnetfeldern sind bewegte
elektrische Ladungen und permanente Magnete. In unseren Breiten beträgt
das statische Magnetfeld der Erde etwa 40 µTesla (µT). Es
verändert sich zwischen den Polen und dem Äquator um ca. 20
µT, schwankt jedoch in Zeiträumen von einigen tausend Jahren
erheblich. Einige Zugvögel und Fische nutzen es zu ihrer Orientierung;
sie haben spezialisierte Sinneszellen dafür. Der Mensch kann dieses
Feld mit seinen Sinnen jedoch nicht wahrnehmen, er kann es aber technisch
nachweisen. Bereits seit etwa 1000 Jahren werden dazu magnetische Materialien
genutzt - meist Metalle -, die sich als Kompassnadel oder Pfeilzeiger
konstant in Richtung der magnetischen Pole der Erde ausrichten."
"Die Magnetfelder in der Umgebung elektrischer Leitungen im Haushalt
sind im Gegensatz zum Erdmagnetfeld zeitlich veränderlich"
"Wenn
elektrische Ladungen durch die Leitungen bewegt werden, das heißt,
wenn Strom fließt, entsteht um den Leiter herum ein Magnetfeld.
Ändert der Strom fortlaufend seine Richtung wie beim 50-Hz-Wechselstrom,
so wird auch das Magnetfeld im gleichen Rhythmus verändert - wir
haben es mit einem magnetischen Wechselfeld der gleichen Frequenz zu tun.
Je größer die Stromstärke wird, desto höher ist die
magnetische Feldstärke. Diese wird in Ampere pro Meter (A/m) gemessen.
Oft wird statt dieser Größe die so genannte magnetische Flussdichte
in der Einheit Tesla (T) angegeben. Beide Größen lassen sich
leicht ineinander umrechnen. In Luft oder in biologischem Gewebe entsprechen
80 A/m rund 100 Mikrotesla (µT), das sind 0,0001 T.
Magnetische Wechselfelder induzieren Wirbelströme in leitfähigen
Körpern. Dies ist auch ihre Wirkung auf den menschlichen Körper.
Diese induzierten Ströme hängen von der Feldstärke, der
Feldorientierung sowie der Form und Größe des Körpers
ab.
Magnetfelder sind im Gegensatz zu elektrischen Feldern nicht leicht abzuschirmen.
Sie sind in der Lage, Hauswände zu durchdringen, ebenso organische
Gewebe sowie den menschlichen Körper. Metallische Abschirmungen halten
sie kaum zurück."
3. Elektromagnetische
Felder
"Die elektrischen und magnetischen Felder
stehen in engem Zusammenhang. Elektrische Felder bewegen elektrische
Ladungen, bewegte Ladungen erzeugen magnetische Felder und magnetische
Wechselfelder induzieren elektrische Felder. Diese wechselseitige enge
Verknüpfung ist umso stärker, je schneller die Feldänderungen
erfolgen, d. h. je höher die Frequenz ist. Bei Frequenzen über
30 Kilohertz kann man das elektrische und magnetische Feld nicht mehr
getrennt betrachten, man spricht nun von elektromagnetischen Feldern
und Wellen. Elektromagnetische Felder können sich von der Quelle
lösen und sich im Raum über große Entfernungen ausbreiten.
Diese Eigenschaft wird zur Übertragung von Informationen zum Beispiel
beim Rundfunk, Fernsehen und Mobilfunk genutzt. Elektromagnetische Felder
unterteilt man in die Bereiche Niederfrequenz (bis 30kHz), Radiofrequenz
(von 30kHz bis 100kHz) und Hochfrequenz (ab 100kHz bis 300GHz)."
"Auch die Mobilfunkbranche macht sich die Eigenschaften elektromagnetischer
Felder zur Übertragung von Sprache und Daten zwischen mehreren
Endteilnehmern zu nutze. Die Frequenzbereiche der einzelnen Netzanbieter
liegen bei D-Netz zwischen 890 – 960MHz
und bei E-Netz zwischen 1710 – 1880MHz. UMTS sendet in Bereichen
von 1920 – 2170MHz."

Quelle: Stand Juli 2005
http://www2.lfu.baden-wuerttemberg.de/lfu/abt3/e-smog/felder_in_der_umwelt.pdf
Quellenangaben: Stand Juli 2005
( 1*) Bundesamt
für Strahlenschutz
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